Kies-, Sand-, Mergel- und Lehmgruben in unserer Gemeinde

1. Königskiesgrube
Die Kieskuhle am Stadtberge wurde von Heinrich König sen. angelegt und wurde dann von seinem Sohn weitergeführt. Die Kiesgrube war mit Loren und einer Verladerampe ausgerüstet. Ein Wilhelm Hüls aus Walmsburg pachtete die Grube nach dem Zweiten Weltkrieg, er besaß schon einen LKW. Der Wald und die Kuhle, die seit den dreißig Jahren genutzt wurden, sind in den siebziger Jahren an den Staat verkauft worden. Der Kies wurde nach Bleckede verkauft.

 

2. Kieskuhle am Krähenberge
In den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Kiesgrube von einem Herrn Tiedemann (jetzt Schoop) angelegt. Sie hat einige Zeit auch der Bleckeder Kleinbahn GmbH gehört. Mit Loren wurde der Kies zu der Bahnlinie an die Dahlenburger Kleinbahn gebracht. Nach dem Kiesabbau wurde es eine Schuttkuhle, die dann Anfang der achtziger Jahre geschlossen wurde.

 

3. Sandkuhlen am Neetzberg
Am Neetzberg gab es ursprünglich zwei Sandkuhlen. Eine (am Augustenhof gelegen) gehörte noch 1978 der Gemeinde. Sie wurde mit Bauer Martens getauscht, der dafür in der Siedlung eine neue Kuhle eröffnete. Die Kuhle am Augustenhof wurde mit Fichten und Kiefern bepflanzt. Die zweite lag in der Nähe des Stadtberges und wurde von den Landwirten Martens und Reinecke gemeinsam für den eigenen Bedarf benutzt.

 

4. Mergelkuhle
Über Jahrhunderte hinweg wurde in der Nähe vom Augustenhof Mergel aus einer Kuhle geholt, um die Felder zu düngen. Der für die Zwischenfrucht angebaute Rotklee benötigte nämlich unbedingt Kalk zur Düngung. Nachdem die Saline in Lüneburg ebenfalls Kalk anbot, holten die Bauern den Mergel allerdings aus Lüneburg. Die Kuhle wurde nach der Stilllegung der Kleinbahn mit dem Sand aus den Bahndämmen zugeschüttet.

 

5. Weitere Sandgruben im und am Dorfe
Es gab noch eine Sandgrube, sie lag unterhalb des Wohnhauses von Familie Gotthold. Sie wurde wohl schon um die Jahrhundertwende nicht mehr benutzt. Ebenso die Grube an der Dahlenburgerstraße in Lütt Hamborg. Sie befand sich dort, wo jetzt Familie Lischke wohnt.

 

6. Weitere Lehmgruben
Die zentrale Lehmgruben des Ortes lagen (und liegen noch heute) bei Niehoff und am Weg zum Sportplatz am Dornbusch. Die Lehmgruben wurden um 1914 schon nicht mehr abgebaut. Sie waren schon damals mit Dornbüschen bewachsen.

 

7. Das Wasserbassin
Im Jahre 1890 wurde an der Lehmgrube bei Niehoff ein Wasserbassin gebaut. Es war eines der wenigen Trinkwasserbassins des Landkreises, die es um die Jahrhundertwende gab. Das Wasser wurde zuerst mit einem Windrad, welches in der Siedlung (in der Nähe von Familie Schrader) gestanden hat, durch eine Leitung in das Bassin gepumpt bzw. mit einem Wasserwagen nach oben ins Dorf gefahren. Später wurde die von Martens gebaute Pumpstation in der Siedlung für diese Zwecke benutzt. Sie diente allerdings hauptsächlich als Beregnungspumpe. Die 1963 im Bassin eingebaute Pumpe förderte bis zum Abriss des Bassins im Jahre 1984 Wasser. Nach dem Abriss wurde neu gebohrt und ein Wasserhäuschen gebaut, das mit einer Enteisungsanlage ausgestattet ist. Ferner haben auch Klein Hamborg und die Siedlung eine neue Wasserleitung bekommen. Seit 1992 gehört die Gemeinde dem Elbmarschwasserverband an, der die Anlage auch pflegt.